Unternehmertum studieren – Welche Möglichkeiten gibt es?

Über die eigene Arbeitszeit selbständig bestimmen, Visionen verwirklichen, in jeder Hinsicht unabhängig sein und mit großartigen Geschäftsideen erfolgreich werden – diese Vorstellung von der eigenen Zukunft ist in den letzten Jahren immer populärer geworden. Vorbilder sind nicht immer nur prominente Millionäre, die mit einem Garagenunternehmen oder als Hinterhofschrauber angefangen haben, sondern oft auch Menschen, die neben dem oder unabhängig vom Mainstream Ideen realisiert haben, die Anklang und Begeisterung finden: vom veganen Badetörtchen über das Dreilöffel-Backbuch bis zur Literaturauswahl-App.

Welche Studiengänge gibt es im Bereich Entrepreneurship?

Ganz blauäugig in die Gründerzukunft zu starten, endet indes oft genug mit einer Bruchlandung. 53 Hochschulen in Deutschland haben inzwischen den neuen Trend erkannt und Studiengänge rund um Gründung und Unternehmertum entwickelt. Ob als Bachelor oder als Masterstudium, ob in Vollzeit, Teilzeit, berufsbegleitend oder dual: alle Studiengänge im Bereich Entrepreneurship bereiten die Studierenden darauf vor, kleine oder mittlere Unternehmen innovativ (und nachhaltig) zu führen und/oder vorab selbst ein entsprechendes Unternehmen zu gründen.

Welche Inhalte werden im Studium vermittelt?

Im ersten Teil des Studiums geht es dabei in der Regel vor allem um Betriebswirtschaftslehre und Grundlagen des Managements. Durchgängig ist in allen Studiengängen eine starke Orientierung an der Praxis zu erkennen: Fallbeispiele und Praxisprojekte bieten die Grundlage selbständigen Lernens im Team.

Strategisches Denken, Unternehmensführung, innovatives Management, Marketing, Vertrieb, Recht und Informationsmanagement sind einige der Inhalte, die auf diese Weise vermittelt und trainiert werden. Im späteren Verlauf des Studiums schließt sich bei den meisten Hochschulen die Möglichkeit zur Spezialisierung an; ob betriebs- oder volkswirtschaftliche Themen oder etwas aus dem technischen Bereich, bleibt dabei den Studierenden überlassen.

Die Masterarbeit ist in der Regel praktisch ausgerichtet; üblich und naheliegend ist beispielsweise die Ausarbeitung einer Idee für ein eigenes Startup.

Wie lange dauert das Studium und in welcher Form wird es angeboten?

Das Entrepreneurship Studium, wie es an den meisten Unis und Fachhochschulen angeboten wird, dauert drei oder vier Semester und ist als berufsbegleitendes Aufbaustudium oder Vollzeitstudium angelegt. Einige Hochschulen integrieren ein Auslandssemester. Als Abschluss wird der MBA, einen Master of Arts (M.A.) oder einen Master of Science (M.Sc.) angeboten.

Welche Spezialisierungsmöglichleiten gibt es im Studium?

Wer die Leitung eines kleineren Familienbetriebs übernehmen möchte, kann auch ein Family Entrepreneurship Studium wählen; für Technik-Begeisterte kommt wiederum vielleicht auch das High Tech Entrepreneurship Studium infrage. Für das berufsbegleitende Teilzeit Entrepreneurship Studium erheben manche Hochschulen Studiengebühren. Diese variieren von Hochschule zu Hochschule und können zwischen 2.000 € und 6.000 € pro Semester liegen.

Es gibt auch Hochschulen, an denen Entrepreneurship als Bachelor-Studium angeboten wird. Entsprechend ist die Dauer auf sechs Semester angelegt, und die Studieninhalte sind grundlegender, aber nicht praxisferner.

Egal ob Master oder Bachelor: Ein Studium Entrepreneurship setzt Abitur oder Fachhochschulreife und grundsätzlich gute Englischkenntnisse voraus, weil manche Fächer auf Englisch unterrichtet werden. Einige Unis sehen ein Auswahlverfahren vor; Informationen dazu gibt es auf der jeweiligen Uni-Homepage.

Wie bereite ich mich am besten auf ein Entrepreneurship-Studium vor?

Bei der Entscheidung für oder gegen das Studium sollten aber andere Fragen als die formalen Anforderungen im Vordergrund stehen: Es richtet sich an Menschen mit Ideen, mit Durchsetzungskraft, Ausdauer, Teamfähigkeit und ausgeprägter Resilienz. Unternehmerisches Denken und Handeln als Ganzes sollte dem Bewerber liegen, Leidenschaft und Begeisterungsfähigkeit sind wichtige Komponenten. Nicht umsonst wird gern daran erinnert, dass sich das Wort „selbständig“ aus „selbst“ und „ständig“ zusammensetzt: Als Unternehmensgründer oder -führerIn muss man zumindest theoretisch bereit sein, alles selbst zu machen, und zwar ständig. Wer nach einer ausgewogenen Work-Life-Balance strebt, der sollte diesen Weg vielleicht eher nicht wählen.

Wer Lust auf das Studium hat und sich genauer anschauen möchte, was an welcher Uni /Fachhochschule angeboten wird, welche Möglichkeiten es gibt und wie die Erfahrungen mit diesem noch sehr jungen Studiengang sind, der kann sich hier einen guten Überblick verschaffen: Entrepreneurship: Studium BWL und Management (studycheck.de)

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