Interview mit einem Verkehrsingenieur
Geschlecht: männlich
Arbeitet als: Verkehrsingenieur
Alter: 35 Jahre
1. Was macht ein Verkehrsingenieur?
Er plant und organisiert Prozesse im Verkehrsbereich bzw. kümmert sich um den Bau von Verkehrswegen. Dies kann sowohl Straße als auch Schiene oder Wasserwege betreffen.
2. Wann wussten Sie, dass Sie einmal diesen Beruf ergreifen würden?
Da ich mich schon als kleiner Junge für die Eisenbahn interessierte, wusste ich schon sehr früh, dass ich einmal in diesem Bereich arbeiten möchte. Dass ich Verkehrsingenieurwesen studieren möchte, entschied ich nach dem Abitur.
3. Wie verlief die Ausbildung?
Ich habe fünf Jahre in Dresden und Berlin studiert und später weitere vier Jahre promoviert.
4. Welche Inhalte oder Themen haben Ihnen in der Ausbildung, vorher in Schule und Freizeit und jetzt im Beruf besonders viel Spaß gemacht?
- Schule/Freizeit: Ich habe in der Schule vor allem Sprachen, Geschichte und Mathematik gemocht. In der Freizeit standen Theaterspielen und Freunde treffen hoch im Kurs.
- Ausbildung: Hier mochte ich vor allem die verkehrsbezogenen Themen: Planung und Betrieb im Schienenverkehr, Konstruktion von Schienenfahrwegen
- Beruf: An meinem jetzigen Beruf mag ich besonders die Vielfalt der Themen, die auf mich zukommen sowie den Umstand, dass ich das, was ich tue, hinterher auch sehen kann.
5. Wo arbeiten Sie momentan?
Ich arbeite in einer großen deutschen Unternehmensberatung.
6. Wie verläuft ein typischer Arbeitstag?
Ich fange meist gegen 9.00 Uhr an, wobei dies nicht zwingend im Büro sein muss, sondern auch von zuhause aus sein kann. Ich arbeite an verschiedensten Themen für unterschiedlichste Kunden; gegen 18.30 Uhr endet mein Arbeitstag in der Regel. Ab und zu gehört es zu meinem Beruf, dass ich Dienstreisen in andere Städte Deutschlands oder Europas unternehmen muss.
7. Gibt es Routine in Ihrem Beruf? Wenn ja, worin besteht sie?
Nein, eigentlich ist kaum ein Tag wie der andere. Auch die Themen ändern sich permanent.
8. Wie viel Zeit verbringen Sie mit welchen Tätigkeiten?
- am Schreibtisch/PC: Sechs bis sieben Stunden pro Tag
- am Telefon: relativ wenig, meist maximal eine halbe Stunde pro Tag
- unterwegs: Auf Dienstreise gehe ich zwei bis drei Mal im Monat, sonst bin ich eigentlich nicht viel unterwegs.
- mit anderen Menschen: Dank Großraumbüro die gesamte Arbeitszeit.
- mit Vorbereitung/Recherche/Literatur: Etwa zwei bis drei Stunden pro Tag.
- im Labor/Werkstätten: In meinem Fall gar nicht.
- an folgenden Orten: Mir fällt nichts ein.
9. Was ist besonders toll an Ihrem Beruf?
Besonders toll finde ich, dass die Tätigkeit eines Verkehrsingenieurs fast immer der Allgemeinheit dient und öffentlich wahrnehmbar ist. Ob das Organisieren eines Busangebots im ÖPNV oder der Bau einer Straße – die Ergebnisse der Arbeit betreffen viele Menschen.
10. Was gefällt Ihnen nicht so gut?
Vielen Menschen in der Öffentlichkeit ist der Einfluss und das Wirken der Verkehrsingenieure kaum bewusst. Wenn ich meinen Beruf gegenüber Anderen erwähne, kommt oft Erstaunen zurück, dass es so etwas überhaupt gibt bzw. dass dies ein Studienfach ist.
11. Was würden Sie anderen Menschen raten, die Ihren Beruf ergreifen wollen?
Ich würde ihnen unbedingt zuraten, diesen Weg zu gehen. Sie ergreifen einen vielseitigen, verantwortungsvollen und zukunftssicheren Beruf mit guten Karriereperspektiven. Mitbringen sollte man für das Studium unbedingt eine ingenieurtypische Voraussetzung: Interesse an Mathematik, Physik und Technik.
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