Lehrauftrag zur Theorie und Praxis der Beratung
Zu unserem Erfolg in der Berufsberatung und der Studienberatung tragen maßgeblich unsere beraterischen Kompetenzen bei. Die Grundlage dafür bilden anerkannte Ausbildungen, regelmäßige Fortbildungen sowie viele Jahre Praxiserfahrung. Unser Wissen geben wir inzwischen regelmäßig an Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen an Hochschulen und Universitäten weiter.
Vielzahl von Beratungsanlässen und Beratungsformen
In immer mehr Berufen gewinnt die Fähigkeit, professionell beraten zu können, an Bedeutung:
- Führungskräfte beraten Mitarbeiter und Kunden
- Lehrende beraten Schüler, Studierende und Eltern
- Ärzte, Therapeuten und Pflegende beraten Patienten und deren Angehörige
- Rechtsanwälte beraten Mandanten usw. usw.
Gleichzeitig sind in den letzten Jahrzehnten immer mehr Beratungsansätze und Beratungsmodelle entstanden. Zudem gibt es immer neue Trends und Moden auf dem Beratungsmarkt, die einen Überblick schwer machen.
Beratung ist nicht gleich Beratung
Die Behauptung, man könne gut beraten, reicht heutzutage in einem professionellen Arbeitszusammenhang nicht mehr aus. Allerdings ist die Berufsbezeichnung „Berater“ oder „Coach“ nicht geschützt. Jeder kann sich also so nennen, wenn er beispielsweise aufgrund seiner Erfahrungen der Meinung ist, gut zuhören und gute Ratschläge geben zu können. Kein Wunder also, dass immer mehr Hochschulen das Thema Beratung in Ihren Lehrplänen bzw. Curricula aufgreifen, um den Studierenden fundierte Grundlagen zu vermitteln.
Beratung als Wissenschaft
Das Lehrangebot reicht von einzelnen Modulangeboten bis hin zu eigenständigen Studiengängen wie beispielsweise dem berufsbegleitenden Masterstudiengang „Berufs- und organisationsbezogene Beratungswissenschaft“ an der Universität Heidelberg. Bereits der Name macht deutlich, dass Beratung inzwischen eine eigenständige, anerkannte Wissenschaftsdiziplin ist. Deren Grundlage bilden Theorien und Konzepte aus der Psychologie, der Erziehungswissenschaft, der Soziologie, der Neurowissenschaft sowie den Wirtschafts- und Geisteswissenschaften. Alleine diese Aufzählung zeigt, dass ein Wochenendseminar zur Theorie und Praxis der Beratung nicht ausreicht.
Beratung in der Pflege
Unser Berater, Andreas Nolten, ist in diesem Sommersemester unter anderem wieder als Dozent an der Evangelischen Hochschule Berlin tätig. Sie zählt als kirchliche, staatlich anerkannte Hochschule mit ca. 1.300 Studierenden zu den kleineren Hochschulen in Berlin. Das Studienangebot umfasst sechs Bachelor-Studiengänge und drei Master-Studiengänge (z.B. Nursing, Hebammenkunde, Soziale Arbeit und Kindheitspädagogik). Die Absolventen arbeiten nach dem Abschluss Ihres Studiums in Sozial- und Gesundheitseinrichtungen sowie für kirchliche und diakonische Organisationen.
Als Lehrbeauftragter unterrichtet Andreas Nolten im Bachelor-Studiengang „Pflegemanagement“. Der Titel der Veranstaltung lautet „Motivierende Gesprächsführung und Lösungsorientierte Beratung“. Die knapp dreißig Studierenden haben alle eine Ausbildung in einem Pflegeberuf (so zum Beispiel Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Gesundheits- und Krankenpfleger, Altenpfleger) und teilweise mehrere Jahre Berufserfahrung. Sie arbeiten in Praxen, Pflege- und Hospizeinrichtungen, bei ambulanten Pflegediensten oder auf Intensivstationen.
Die Mehrzahl der Studierenden strebt nach dem Abschluss eine Führungsaufgabe im mittleren Management von Gesundheitsunternehmen an oder möchte sich selbstständig machen. Im Rahmen der Veranstaltung lernen und erproben die Teilnehmer zum einen Konzepte und Methoden, mit denen sie ihre Mitarbeiter darin unterstützen können, Aufgaben und Probleme motiviert und eigenständig zu bewältigen. Zum anderen werden Kenntnisse in der Beratung unterschiedlicher Adressaten (z.B. junge und alte Menschen) im häuslichen und stationären Bereich vermittelt.
Selbstreflexion
Im Mittelpunkt des Seminars steht das Konzept der lösungsorientierten bzw. lösungsfokussierten Beratung. Neben den Werkzeugen und Elementen werden die theoretischen Grundlagen erarbeitet. Zudem erhalten die Studierenden während der mehr als 30 Präsenzstunden die Möglichkeit, anhand konkreter Beratungsfälle und Praxisbeispiele das erworbene Wissen anzuwenden und zu erproben. Dabei ist ganz wesentlich, die gewonnenen Erfahrungen zu reflektieren, um die eigene Persönlichkeit besser kennenzulernen. Dazu üben die Studierenden, konstruktiv Feedback zu geben und zu nehmen und sie schreiben als Prüfungsleistung einen Reflexionsbericht zu einem Beratungsfall aus ihrem beruflichen Alltag.
Praktische Erprobung
Die Studierenden erleben insbesondere die praktische Erprobung und die zugehörigen Rückmeldungen sowie die Darstellung konkreter Beratungsanliegen aus der Beratungspraxis des Dozenten als motivierend. So gelingt es ihnen leichter, die unterschiedlichen Beratungskonzepte, die sie bereits kennengelernt haben und auch in ihrem beruflichen Alltag nutzen, besser einzuordnen und voneinander abzugrenzen. Gleichzeitig können sie die Vor- und Nachteile einzelner Zugänge und Methoden aus eigener Anschauung erleben. Für regelmäßige „Aha-Effekte“ sorgt auch die Möglichkeit, in die Rolle eines Beratenen zu schlüpfen und selbst zu spüren, wie es dem Betroffenen dabei geht. Zudem sorgt die Aussage, dass professionelle Beratung grundsätzlich keine Dienstleistung ist, für Diskussionsstoff.
Nutzen für unsere Beratung
Lehraufträge geben uns als Studienberater und Berufsberater nicht nur die Möglichkeit, unser erworbenes Wissen an Studierende weiterzugeben. Wir erhalten dadurch umgekehrt unmittelbare Einblicke in verschiedene Hochschulen abseits von Rankings und Beschreibungen. Der Austausch mit Studierenden und Hochschullehrern gibt uns die Möglichkeit, uns über Inhalte, Anforderungen und Perspektiven der Studiengänge persönlich auszutauschen. Die gewonnenen Erkenntnisse unterstützen uns darin, unseren Klienten bestmöglich bei ihren Überlegungen und Entscheidungen zu unterstützen.
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