Das mündliche Abi:

6 Tipps, damit die Prüfung gelingt

Die Prüfungsphase beim Abi geht mit Stress und psychischer Belastung einher. Das gilt für die schriftlichen Prüfungen, aber auch besonders für die mündliche Abiturprüfung, denn sie ist für viele besonders angsteinflößend. Kein Wunder, denn wer findet diese Vorstellung schon angenehm: Man steht allein im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, soll sein Wissen möglichst überzeugend präsentieren, spontan Fragen beantworten und wie man dabei abschneidet ist auch noch alles andere als unwichtig. Zu der Furcht vor der Prüfungssituation kommt also noch die Angst zu versagen.

Vor der Prüfung nervös zu sein ist aber nicht nur negativ, sondern in gewisser Weise auch hilfreich. Es motiviert zu lernen und sich möglichst gut vorzubereiten. Und das durch die Aufregung ausgeschüttete Adrenalin macht aufmerksam und aktiv und hilft so, die Prüfungssituation zu überstehen.

Ein bisschen Anspannung ist also notwendig und hilfreich. Damit diese sich in Grenzen hält und Sie es schaffen, trotzt aller Aufregung einen kühlen Kopf zu bewahren und das Abitur erfolgreich zu meistern, können die folgenden Tipps zur Vorbereitung für das mündliche Abi hilfreich sein:

1. Gute Vorbereitung reduziert den Druck

Das allerwichtigste bei jeder Prüfung ist eine gute Vorbereitung. Das gilt auch und insbesondere in diesem Fall. Je besser Ihre Vorbereitung beim mündlichen Abi ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass etwas schief geht. Es wird Ihnen Sicherheit geben, zu wissen, dass Sie für Ihr mündliches Abitur alle Themen gründlich erarbeitet haben. Das Wissen, dass Sie den Stoff beherrschen und sich ausreichend damit auseinandergesetzt haben, lässt Sie entspannen und reduziert den Prüfungsdruck erheblich. Ein paar gute Tipps und Anregungen, wie man das Lernen für das Abi effektiv geatlten kann, finden sie hier.

2. Mit der Prüfungssituation vertraut machen

Die mündliche Prüfung ist ein unangenehmes Szenario. Es kann aber sehr hilfreich sein, sich genau damit schon im Vorhinein vertraut zu machen. Gehen Sie die Prüfung mental Schritt für Schritt durch oder noch besser, stellen Sie die Situation mit Familie oder Freunden nach. Diese können Ihnen Fragen stellen und im Nachhinein Feedback geben. Auch viele Lehrer bieten solche „Testläufe“ zur Übung an oder sind dazu bereit, wenn man sie darum bittet. So merkt man schnell, was bereits gut klappt und wo es vielleicht noch hakt und es kann gezielt nachgearbeitet werden. Man trainiert, die gelernten Inhalte in eigenen Worten zu formulieren und die echte Prüfungssituation wird nicht ganz so ungewohnt und beängstigend sein.

3. Sich gut zu präsentieren verleiht Sicherheit

Wer sich vorteilhaft zu präsentieren versteht, der wirkt nicht nur positiv auf seine Zuhörer, sondern fühlt sich auch selbst besser. Auch das kann man üben und es wird einem nicht nur für die mündliche Abiturprüfung nutzen, sondern auch bei vielen anderen Gelegenheiten im Leben (z.B. bei einem Vorstellungsgespräch). Zu einem souveränen Auftritt gehören z.B. angemessene Körperhaltung, Lautstärke, Sprache und Sprechtempo, sowie der Blickkontakt mit den Zuhörern. Auch das kann vor einem Publikum aus Familie oder Freunden geübt werden. Aber auch sich selbst etwas vor einen Spiegel vorzutragen, ist eine gute Möglichkeit, den eigenen Auftritt zu proben.

Am Prüfungstag sollten Sie ausgeruht und pünktlich erscheinen, allein schon, um sich selbst Stress und Hektik zu ersparen. Ein angemessenes Outfit, in dem man vorteilhaft wirkt und sich selbst gut fühlt, hilft ebenfalls, sicher und selbstbewusst aufzutreten.

4. Die Vorbereitungszeit gut nutzen

Wer die Vorbereitungszeit richtig zu nutzen weiß, hat einen guten Ausgangspunkt für den weiteren Verlauf der Prüfung. Auch hier können Abläufe schon im Voraus eingeübt werden, indem man sich mit einer Stoppuhr an Übungsaufgaben macht und das Bearbeiten der Aufgaben in einem entsprechenden Zeitrahmen trainiert. So erhalten Sie ein gutes Gefühl dafür, sich die Arbeit zeitlich richtig einzuteilen und gehen später automatisch in den richtigen Schritten vor.

Nehmen Sie sich während der Vorbereitung genug Zeit, für das Lesen und Verstehen von Aufgaben und scheuen Sie sich nicht, bei Unklarheiten nachzufragen.

Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Notizen übersichtlich und geordnet erstellen, damit Sie sich während der Prüfung nicht im wahrsten Sinne des Wortes ‘verzetteln’.

5. Versuchen Sie, dass Prüfungsgespräch positiv zu gestalten

Man kann nie genau wissen, wie sich das Prüfungsgespräch entwickelt. Vielleicht greift der Prüfer beim mündlichen Abitur Themen auf, die Ihnen nicht besonders liegen. Entwickelt sich die Prüfung dann zu einem zähen Frage-Antwort-Spiel, macht das keinen besonders souveränen Eindruck und die Prüfung wird auch noch deutlich unangenehmer für Sie. Besser ist es, zu versuchen, das Gespräch in eine für Sie selbst angenehme Richtung zu führen. Das gelingt am besten, wenn man nicht hektisch und unüberlegt antwortet, sondern sich Zeit lässt, um die Fragen zu überdenken und Antworten präzise zu formulieren. Da Prüfer häufig etwas aufgreifen, das gesagt wird, können Sie versuchen, mit Ihren Antworten zu einem Themenbereich hinzuleiten, der Ihnen besonders gut liegt. Der Prüfer wird Ihre Anknüpfungspunkte vielleicht nutzen und in dieser Richtung weiter fragen.

Vermeiden Sie entsprechend das Ansprechen bestimmter Themengebiete und Fachbegriffe, bei denen Sie unsicher sind, um unangenehme Nachfragen zu vermeiden. Wissen Sie etwas nicht, ist es besser dies zuzugeben, als sich irgendeine Antwort auszudenken. Die Prüfer werden Ihnen dann vielleicht einen Hinweis oder eine Hilfestellung anbieten oder Ihnen die Möglichkeit geben, die Prüfungszeit effektiv für die Beantwortung einer anderen Frage zu nutzen.

6. Keine Panik bei Aussetzern

Trotz aller Vorbereitung kann es passieren, dass es während der Prüfung zum gefürchteten Blackout kommt. Das ist unangenehm, aber noch kein Grund in Panik zu geraten und alles hinzuschmeißen. In den allermeisten Fällen sind solche kurzen Aussetzer schnell überstanden. Auch wenn es schwer fällt, sollten Sie versuchen die Ruhe zu bewahren und ihrem Gehirn die Chance geben, sich neu zu sortieren. Auch die Prüfer kennen solche Situationen und werden Verständnis dafür haben. Bitten Sie um einen Moment Zeit, um sich zu sammeln und atmen Sie ein paarmal tief durch. Manchmal hilft auch eine kurze körperliche Aktivität, um mentale Blockaden zu lösen und die Situation aufzulockern. Stehen Sie auf und öffnen Sie ein Fenster oder laufen Sie einmal im Raum auf und ab. Trinken Sie einen Schluck Wasser oder zerknüllen Sie ein Blatt Papier.

Bitten Sie den Prüfer gegebenenfalls die Frage zu wiederholen oder umzuformulieren, notieren Sie sie, wenn nötig. Das ist völlig in Ordnung und hilft Ihnen, Ihre Souveränität wiederzuerlangen.

 

Fazit: Nutzten Sie Ihre Nervosität als Antrieb, aber machen Sie sich nicht verrückt

Gute Vorbereitung im Hinblick auf den Lernstoff, den eigenen Auftritt und den Prüfungsablauf hilft nicht nur bei der mündlichen Prüfung, sondern ist auch das beste Mittel gegen die Angst davor. Ganz ohne Aufregung und Nervosität wird aber auch bei bester Vorbereitung kaum jemand in die Prüfung gehen. Das ist ganz normal und soll auch so sein. Verrückt machen sollten Sie sich aber nicht. Wer alles getan hat, dem bleibt nur noch, die Prüfung auf sich zukommen zu lassen. Hinterher werden Sie vielleicht feststellen, dass alles nicht so schlimm war wie erwartet.